Das Schulsystem in Uganda

Die Schule in Uganda ist in drei Stufen aufgeteilt: Nursery School (Vorschule), Primary School (Grundschule) und Secondary School (Weiterführende Schule).

A couple of kids that are sitting in a desk
A couple of kids that are sitting in a desk

Kinder beginnen ihre Schulzeit mit etwa drei Jahren in der Nursery School, die in der Regel drei Jahre dauert und in drei Klassen aufgeteilt ist: Baby Class, Middle Class und Top Class.

Danach folgt die Primary School, die sieben Jahre umfasst. Am Ende der siebten Klasse legen die Kinder die nationale Abschlussprüfung ab, die sogenannte Primary Leaving Examination (PLE). Wer sie besteht, kann in die weiterführende Schule wechseln.

Die Secondary School gliedert sich in zwei Abschnitte. Die ersten vier Jahre heißen Lower Secondary (Senior 1 bis 4) und enden mit der Uganda Certificate of Education (UCE). Danach können Schüler zwei weitere Jahre zur Schule gehen, die sogenannte Upper Secondary (Senior 5 und 6), die mit dem Uganda Advanced Certificate of Education (UACE) abschließt. Dieser Abschluss ist vergleichbar mit dem Abitur und ermöglicht je nach Leistung den Zugang zur Universität.

Im Anschluss entscheiden sich viele Jugendliche entweder für ein Studium, ein Diplom oder eine praktische Ausbildung. Je nach Fachrichtung sind die Voraussetzungen unterschiedlich.

Nur knapp über die Hälfte aller Kinder schließt die Primary School ab. Von denen schaffen etwa 26 % den Übergang zur Upper Secondary. Nur 5 % der Schulabsolventen erreichen schließlich den tertiären Bildungsgrad.
(Quelle: UNESCO / World Bank)

Warum wir für Bildung kämpfen

In den Dörfern, in denen wir arbeiten, leben die meisten Familien von einfacher Landwirtschaft. Das Einkommen ist gering und oft unregelmäßig. Viele Eltern sind selbst nie zur Schule gegangen und können weder lesen noch schreiben. Die familiären Verhältnisse sind häufig zerrüttet.

Der Schulbesuch wird dadurch zu einer riesigen Herausforderung. Neben den Schulgebühren kommen Kosten für Uniformen, Materialien, Prüfungen und den Transport hinzu. Viele Familien können das nicht stemmen. Vor allem Mädchen brechen die Schule früh ab. Sie werden jung verheiratet, werden früh schwanger und der Kreislauf beginnt von vorn.

Bildung ist der einzige Weg, aus diesem Kreislauf auszubrechen. Sie schafft die Chance auf ein anderes Leben. Eine gute Schulbildung bringt Sicherheit, Struktur und Hoffnung.

Wir versuchen, unsere Patenkinder nach Möglichkeit ab der 5. Klasse im Schulinternat unterzubringen, auch wenn die Schulgebühren dort höher sind. Doch für viele unserer Kinder ist es ein echter Wendepunkt. Im Internat bekommen sie regelmäßig zu essen, sie haben einen geregelten Tagesablauf und können sich auf die Schule konzentrieren. Zu Hause ist das oft nicht möglich. Die Wege zur Schule, gerade zur weiterführenden Schule, sind lang und nicht ungefährlich. Viele Kinder laufen täglich drei bis vier Stunden – in der Morgendämmerung hin, abends in der Dunkelheit wieder zurück. Besonders für Mädchen ist die Gefahr von Übergriffen dabei sehr hoch.